«Ich laufe zu ihr hin, zu der Hündin, die auf dem Teppich schläft; langsam und mit Anmut ergreife ich ihre beiden Hinterpfoten und fahre mit ihr Schubkarren; ich lasse sie acht oder zehn Schritte, nicht mehr, auf den Vorderpfoten allein gehen, während ich sie an […]
@deutsch
«Mein lieber Herr, die Frau ist ganz im Gegenteil genauso wie wir, aber sie kann es weder zeigen noch aussprechen, denn sie weiß vor allen Dingen, daß es ihr die Gesellschaft nicht gestattet und ihr als Schuld anrechnen würde, was sie dagegen beim Mann ganz […]
«Es war daher klar, dass die “Frauen” in der Nacht in Longos Haus eingedrungen waren und ihr Kind ausgetauscht hatten, indem sie das schöne Kind genommen und ihr ein hässliches hinterlassen hatten, um ihr zum Trotz zu sein. Uh, sie haben die armen Mütter oft […]
«Dieser Nagel lag dort, mitten auf der ausgestorbenen Straße, und er stach dort so sehr ins Auge, daß er in unwiderstehlicher Weise nicht bloß den Blick, sondern auch die Hand des zufällig Vorübergehenden anzog, der sich gezwungen sah, sich herabzubeugen, um ihn aufzuheben, ohne zu […]
«Sie wissen es nun sehr gut, daß die Wirklichkeit nicht davon abhängt, ob ein Körper da ist oder nicht. Der Körper kann da sein und dennoch für die Wirklichkeit, die Sie ihm gegeben haben, gestorben sein. Was das Leben ausmacht, ist also bloß die Wirklichkeit, […]
«Freilich ist es ein Glück, meine ich, daß wir nicht gezwungen sind, unsere Zeit zum Broterwerb zu verwenden.. Obwohl, andererseits, wer weiß, ob wir da nicht weniger unglücklich gewesen wären, hätte das Schicksal dich gezwungen, aus deinem Tisch im Arbeitszimmer statt einer Alchimistenwerkstatt, in der […]
«Die frische, angenehme, von so vielen Sternen durchlöcherte Dunkelheit am Meer hüllte ihre Trauer ein, ließ sie sich in der Nacht auflösen und mit diesen Sternen pulsieren, und langsam, leicht, in monotonem Rhythmus mit diesen Wellen auf den stillen Strand schlagen. Die Sterne, fragten nach […]
«Es waren winzig kleine Ameisen, unglaublich leicht, dünn, zart und rosig, so daß ein einziger Atemhauch mehr als hundert von ihnen verblasen konnte; aber auf der Stelle kamen andere hundert von allen Seiten herbei; und was für eine Geschäftigkeit sie entwickelten; welche Ordnung in der […]
«Sie glaubten, er hätte kein Herz, weil er nicht weinte. Aber zeigt denn das Weinen die Intensität eines Schmerzes? Es zeigt doch nur die Schwäche dessen, der leidet. Wer weint, will den anderen zeigen, daß er weint, will sie rühren oder bittet um Trost und […]
«So würde also nicht einmal für die der Regierung nahestehenden Blätter sein Tod eine “regelrechte Staatstrauer” bedeuten. Aber jedenfalls würde er für alle ein “großer Verblichener” sein, das wohl, ohne jeden Zweifel. Und alle würden sein “viel zu frühes Heimgehen” bedauern, durch das er “aus […]
«Den Glauben kann man aus hunderttausend verschiedenen Gründen verlieren. Und im allgemeinen ist der, der den Glauben verliert, überzeugt – wenigstens im ersten Augenblick – daß er dafür etwas gewonnen hat; wenn schon nichts anderes, so wenigstens die Freiheit, gewisse Dinge zu tun und zu […]
«Das Laboratorium der Apotheke hat eine niedrige Decke und ist ganz von Regalen eingefaßt. Die Luft ist verpestet vom Geruch der Medizinen. Ein schmutziges Öllämpchen, das vor einem Heiligenbild auf dem Regal gegenüber der Türe angezündet ist, scheint nicht einmal sich selbst Licht geben zu […]
«Dort im Sarg, da spielen sie noch schön die Toten. Vielleicht sind sie ja auch wirklich tot, für sich selbst, versteht sich. Aber für mich nicht, bitte glaubt mir das! Wenn für euch alles erledigt ist, dann ist für mich gar nichts erledigt. Denn mit […]
«Und man erfuhr tatsächlich davon. Am Morgen danach waren alle Zeitungen voll von der Sache. Die Stadt erwachte unter dem Druck des gräßlichen Alptraums einer Epidemie, gegen die es keine Rettung gab, und die wie ein Blitz aus heiterem Himmel ausgebrochen war. Neunhundertsechzehn Tote in […]
«Ehe wir sie verurteilen, möchte ich doch bitten, daß wir versuchen, einmal, so gut es uns gelingt, das Für und Wider abzuwägen, ohne uns jener Worte zu bedienen, die wie die Augustfliegen sofort bereit sind, sich auf jede Träne und auf jede Speilache (ich bitte […]
«Im Käfig, der zwischen den Vorhängen am Fensterkreuz hing, hielt er sich nur des Nachts auf und tagsüber in den kurzen Augenblicken, in denen er seine Hirsekörner aufpickte und mit vielen koketten Verbeugungen ein Tröpfchen Wasser trank. Mit einem Wort, der Käfig war sein Königspalast […]
« – Wo dann das ganze wertvolle Zeug hinkommt, das wir transportieren, das, siehst du, das habe ich noch nicht herausfinden können. Aber ich habe so einen gewissen Zweifel, daß die Menschen das selbst auch nicht so genau wissen, und damit tröste ich mich.» In […]
«Du kannst dir nicht vorstellen, welchen Haß mir die Dinge einflößen, die ich sehe, und die mit mir in der Falle dieser meiner Zeit gefangen sind; all die Dinge, die mit mir nach und nach zu Ende sterben! Haß und Mitleid zugleich! Aber mehr Haß […]